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Mountainbiken im Winter – Mit der richtigen Ausrüstung

von 9.379 Besuchern gelesen | Aktualisiert am 30.10.2020 | 🕐 Lesezeit: 6 Minuten
mtb im winter

Mit der richtigen Ausrüstung hast du mit deinem MTB auch im Winter freude

Das Bike im Winter aus der Garage zu holen kann verdammt viel Überwindung kosten. Draußen ist es kalt, dunkel und nass und in der Stube waren noch so viele Serien, die unbedingt gesehen werden wollen. Die Liste an Ausreden das Mountainbike im Winter stehenzulassen füllt sich wie von selbst. Wer aber während der kalten Jahreszeit am Ball bleibt wird im Frühjahr mit entsprechend guter Form belohnt.

Inhaltsverzeichnis

Was muss beim Biken im Winter beachtet werden?

Das Wichtigste zuerst: Es gibt in unseren Gefilden selten so niedrige Temperaturen die es ungesund (-10°) machen draußen Sport zu treiben. Wenn bei Minusgraden sollten jedoch ein paar Dinge beachtet werden hat Biken im Winter durchaus Vorteile:

  • Das Immunsystem wird nachweislich gestärkt
  • Du versorgst Deinen Körper mit Vitamin D
  • der Körper wird weniger empfindlich für niedrige Temperaturen
  • Du hältst Deine Form

Damit eine Bike Runde nicht Tür und Tor für Erkältungen öffnet, sollten ein paar Regeln beachtet werden.

⚠️ Kein Sport mit Erkältung
Bei einer Erkältung sollte Sport, insbesondere draußen, Tabu sein. Sonst besteht die Gefahr von Folgeerkrankungen

Schütze deine Atemwege

Die Luft im Winter ist nicht nur kalt, sondern auch trocken. Das kann dazu führen, dass die Atemwege austrocknen und dadurch anfällig für Krankheiten werden. Um dieses Risiko zu minimieren, solltest du versuchen stets durch die Nase zu Atmen. So wird die Luft gefiltert und kommt bereits leicht erwärmt in den Lungen an.

Bei sehr tiefen Temperaturen bietet sich ein Schlauchschal vor Mund und Nase an um die Luft vor dem Eindringen in die Lunge zu erwärmen. Ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig.

Welche Intensität?

Besonders beim Radfahren im Winter sollte die Intensität eher gering gehalten werden. Durch den Fahrtwind ist das Risiko auszukühlen noch höher als bei anderen Sportarten. Der sogenannte Windchill-Effekt beschreibt den Unterschied zwischen gefühlter und tatsächlicher Temperatur. So werden beispielsweise aus 0° bei einem Fahrtwind von 25 km/h frostige -6°.

Windchill-Effekt

Der Windchill-Effekt (Quelle: Wikipedia

Die Trainingseinheiten sollten also eher im moderaten Ausdauerbereich stattfinden. Um dem Fahrtwind zu trotzen ist entsprechende Kleidung, die den Oberköper schützt ganz besonders wichtig.

💡 Aufwärmen nicht vergessen
Dem Aufwärmen solltest du im Winter besondere Aufmerksamkeit schenken. Kalte Muskeln und tiefe Temperaturen erhöhen die Verletzungsgefahr. Also erst mal locker einradeln, bevor es auf den Trail geht.

Diese Kleidung solltest du tragen

Die richtige Kleidung ist entscheidend für den Gesundheits- und Spaßfaktor einer Bike-Tour im Winter. Wer nach 20 Minuten bereits kalte Füße hat und die Bremsen kaum noch bedienen kann wird so schnell nicht mehr im Winter aufs Bike steigen.

Die optimale Kleidung für jede Temperatur zu finden ist aber gar nicht so leicht. Zu warm angezogen zu sein kann schlißelich auch sehr unangenehm werden.

Ich setze deshalb bei der Auswahl meiner kleidung auf das Ziebelprinzip. Dabei kann ich die Dicke der einzelnen Schichten den Temperaturen anpassen.

Wie funktioniert das Zwiebelprinzip?

Mit der richtigen Winterbekleidung bleibst du nicht nur gesund, sondern hast auch mehr Freude am Biken. Dabei sollte auf das bewährte Zwiebelschalenprinzip zurückgegriffen werden. Durch mehrere Lagen an Funktionskleidung wird die Körperwärme erhalten und Feuchtigkeit nach außen Transportiert:


Basisschicht

Die Basisschicht sollte dabei aus einem Unterhemd oder Shirt aus Funktionsmaterial bzw. Merinowolle bestehen. Während Baumwolle sich mit Feuchtigkeit vollsaugt und lange zum Trocknen braucht, transportiert Funktionsmaterial die Feuchtigkeit weg vom Körper und schützt so vor dem Auskühlen.
Seit 2020 setze ich bei niedrigen Temperatren auf das Odlo Suw Crew Neck Singlet Performance Light Shirt. Trotz des “Light” im Namen ist es relativ dick und hält gut warm.

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Isolationsschicht/Midlayer

Die mittlere Schicht hat die Aufgabe den Körper zu wärmen. Je nach Temperatur kann dabei auf ein Langarmshirt oder ein Fleece zurückgegriffen werden.

Bei sehr niedrigen Temperaturen empfiehlt sich eine dünne Jacke mit PrimaLoft® Isolierung. Sie sorgt auch bei Kälte für ausreichend Wärme bei wenig Gewicht.

Alternativ hat sich auch Softshell als Material bewährt. Softshell bietet zwar eine geringere Wärmeleistung als PrimaLoft®, glänzt dafür aber mit hoher Atmungsaktivität und ist nicht so dick. Mit der POWER TRAIL WINDSTOPPER® Soft Shell Thermo Jacke bist du auch an sehr kalten Tagen gut gerüstet.

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Außenschicht

Die Außenschicht spielt beim Biken eine große Rolle. Sie muss vor Kälte und Wind schützen und Feuchtigkeit nach außen transportieren. Eine Hardshelljacke aus Funktionsmaterial leistet dabei gute Dienste. Eine Hardshelljacke ist nicht nur Atmungsaktiv, sondern auch Wind- und Wasserdicht. Im Detail gibt es zahlreiche Unterschiede, mit einer Jacke mit Gore-Tex Membran ist man jedoch für alle Fälle gerüstet.

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Eine gute Hardshell Jacke schützt vor Wind und Nässe


Mütze

Da ein großer Teil der Körperwärme über den Kopf entweicht ist eine Mütze unter dem Helm auch bei nicht ganz so kalten Bedingungen wichtig. Auch sie sollte aus Funktionsmaterial bestehen damit der Schweiß nach außen geleitet wird.

Ich setzte seit Jahren auf eine Helmmütze von VAUDE. Sie ist relativ dünn und passt damit gut unter den Helm. Sie passt gut, geht auch über die Ohren und hält super warm.

VAUDE Bike Warm Cap | Warme und Atmungsaktive Fleece-Mütze - Schnelltrocknend | Klimaneutral kompensiert | Umweltfreundlich hergestellt | Ideale Wärme unter dem Helm | VAUDE Green Shape-Label
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💡 Tipp: zweite Mütze
Jede Mütze ist bei einer anstrengenden Bike-Tour irgendwann durchgeschwitzt und du beginnst am Kopf zu frieren. Ich habe deshalb immer eine zweite Mütze dabei, um bei Bedarf die Mütze zu wechseln.

Winterhandschuhe zum Biken

Handschuhe sind für Biker besonders wichtig. Schließlich müssen die Hände beim Bremsen, schalten und lenken stets einsatzbereit sein.

Hände sind in der Regel sehr kälteempfindlich. Deshalb ist es wichtig, einen windundurchlässigen Handschuh zu haben, der gleichzeitig ausreichend Freiheiten bietet um das Bike bedienen zu können.

Da es bei Schnee und Glätte gerne zu abenteuerlichen Fahrmanövern kommt, sollten bei der Griffigkeit keine Kompromisse eingegangen werden. Also: Finger weg von den Skihandschuhen.

Mountainbike Hose im Winter

Endura Singletrack Hose Test

Die Endura Singletrack Hose für Herbst und Winter

Auch bei der Hose darf auf das Zwiebelprinzip zurückgegriffen werden. Die normale Radhose als Basisschicht ist dabei gesetzt. Bei moderaten Temperaturen kann eine Bikeshort darüber, in Kombination mit Beinlingen schon ausreichen.

Wird es jedoch kälter, kann auch auf eine lange Hose zurückgegriffen werden, die nicht nur atmungsaktiv, sondern auch feuchtigkeitsabweisend ist.

Ich trage in Herbst und Winter eine lange Endura Singletrack Hose.

Warme Füße

Kalte und nasse Füße machen jede Bike-Tour im Winter zum Horrortrip. Um seine Füße vor Kälte zu schützen, gibt es nicht nur Überschuhe, sondern auch wasserdichte Socken, die das nasse Füße zuverlässig verhindern.

Bei trockenem aber sehr kalten Wetter setze ich auf dicke Socken aus Merinowolle.

Bike Schuhe für den Winter

Damit die Füße nicht nur trocken, sondern auch warm bleiben, gibt es Bike Schuhe für Winter. Schuhe wie der Freerider EPS High von Fiveten haben nicht nur wasserabweisendes Außenmaterial, sondern auch eine wärmende Fütterung im Inneren.

Sichtbarkeit

Eine gute Sichtbarkeit ist beim Biken im Winter selbstverständlich. Licht sollte deshalb immer dabei sein. Touren benötigen bei winterlichen Verhältnissen häufig mehr Zeit und die Dunkelheit kommt häufig schneller als man denkt, vor allem wenn man im Wald unterwegs ist.

Sonstiges

Als zusätzliche Ausrüstung können ein Helmüberzug und der bereits erwähnte Schlauchschal sinnvoll sein. Auch eine Brille ist im Winter unverzichtbar. Der kalte Fahrtwind kann in den Augen sehr unangenehm werden.

Mountainbiken im Winter

Reizvoll: Biken bei Eis und Schnee

Ausreichend trinken sollte man auch wenn es kalt ist. Damit euer Getränk nicht „on the rocks“ aus der Flasche träufelt, kann auf Tee zurückgegriffen werden. Er wärmt und bleibt auch länger eisfrei. Eine isolierte Fahrradflasche hält dein Getränk auch bei längeren Fahrten angenehm warm.

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💡 Tipp: Thermoskanne
Bei ganz tiefen Temperaturen habe ich immer eine Thermoskanne mit heißem Tee im Rucksack, den ich dann in meine isolierte Fahrradflasche umfülle. So habe ich immer was warmes zu trinken zur Hand.

Fahrtechnik im Winter

Neben der Ausrüstung sollte auch die Fahrtechnik an das Wetter angepasst werden. Trockene Trails wie wir sie im Sommer lieben sind in der dunkeln Jahreszeit leider selten. Schnee und Eis verlangen besonders vorausschauendes Fahren bei geringeren Geschwindigkeiten. Rutschiger Untergrund veranlasst manche Fahrer im Winter auf Klickpedale zu verzichten, da sie das Risiko eines Sturzes beim Wegrutschen erhöhen können.

Zusätzlich experimentieren einige mit alternativen Einstellungen an Dämpfer und Gabel oder reduzieren den Reifendruck um mehr Gripp zu bekommen. Außer einem profilstarken Reifen (z. B. Nobby Nic von Schwalbe) sind Modifikationen am Bike jedoch kein Muss.

Zum Schluss noch ein kleines Motivationsvideo:

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Fazit

Mountainbiken im Winter hat seinen Reiz und mit der richtigen Fahrradkleidung verlieren tiefe Temperaturen ihren Schrecken. Wer mit entsprechender Vorsicht auf seinen Trails bei Schnee und Eis seine Fahrtechnik optimiert wird im Frühjahr noch mehr Spaß am Fahren haben.

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